Erektionsstörungen stoppen
Wann ist ein Mann ein Mann?
„Männer kaufen Frauen…Männer baggern wie blöde…Männer sind allzeit bereit…“Herbert Grönemeyer „Männer“ (1984)
Wer lächelt nicht über die Worte dieses bekannten Songtextes von Herbert Grönemeyer? Selbst in den 80er Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts war klar, dass Männer nicht mehr den überzogenen Wertvorstellungen ganzer Zeitalter entsprechen müssen. Doch wie sieht ein Mann das? Schon aus den wenigen Textzeilen ist erkennbar, dass die männliche Potenz eine wichtige Rolle im Bild des Mannes spielt. Das hat sich in Jahrtausenden nicht geändert und selbst im technologisch fortgeschrittenen, aufgeklärten und vernetzten einundzwanzigsten Jahrhundert ist das noch so.
Als Männer noch überwiegend körperliche Arbeit verrichteten, lieferten fettige und kohlenhydratreiche Mahlzeiten ihnen die Energie, die sie brauchten, um sich den Anforderungen ihres Alltages stellen zu können. Der Anteil der schwer körperlich arbeitenden Menschen ist – zumindest in der sogenannten Westlichen Welt – um ein Vielfaches gesunken. Dafür enthält unsere Nahrung so viel Fett und Zucker, wie nie zuvor. Wer kennt nicht den schnellen Gang zur nächsten Burger-Kette oder den Pizza-Lieferdienst? Leider kann unser Körper nicht mehr viel damit anfangen und lagert die Nebenprodukte fein säuberlich ab. Dazu vielleicht noch ein oder zwei Bierchen und das Bild des übergewichtigen Mannes, der voller Stolz sein Bierbäuchlein vor sich hinträgt, ist nur allzu vertraut.
Die damit verbundenen gesundheitlichen Risiken sind uns allen bewusst. Was viele jedoch nicht realisieren ist, dass auch die Ernährungsweise in direktem Zusammenhang mit der männlichen Potenz steht und Erektionsstörungen auftreten können.
Die Ursachen für Potenzstörungen sind vielfältig. Dabei muss jedoch klargestellt werden, dass eine einmalige oder sehr selten vorkommende mangelnde Steifigkeit des Gliedes nicht unbedingt krankhaft sein muss. Medizinisch gesehen liegt eine Erektionsstörung dann vor, wenn über einen Zeitraum von sechs Monaten in zwei Dritteln aller Fälle eine Erektion gar nicht möglich ist bzw. diese vorzeitig erschlafft. Das soll aber nicht bedeuten, dass ein Mann bis zum bitteren Ende warten muss, bevor er sich fachmännische, medizinische Hilfe holt.
Offiziell leiden in Deutschland rund zwanzig Prozent aller Männer zwischen 30 und 80 Jahren an Erektionsstörungen, wobei die Dunkelziffer um einiges höher sein wird. Bei den Ursachen unterscheidet man zwischen physischen und psychischen Auslösern, wobei das Verhältnis bei 7:3 liegt. Hierzu sollte man noch in Betracht ziehen, dass psychische Probleme infolge einer Dysfunktion entstehen können, auch wenn der physische Auslöser längst behoben ist.
Erektionsstörungen sind immer als Warnzeichen für eine möglicherweise schwerere Erkrankung, die auf jeden Fall behandelt werden muss, zu sehen. Deshalb ist wirklich wichtig, eine erektile Dysfunktion ernst zu nehmen und von einem Arzt, in der Regel einem Urologen, betreuen zu lassen.
Die Gruppe der Herz-Kreislauf-Erkrankungen birgt die größte Gefahr für eine funktionierende Erektion. Hierbei ist die Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) als häufigste Ursache bekannt. Eine koronare Herzkrankheit, Bluthochdruck (Hypertonie) oder ein zu hoher Cholesterinspiegel (Hypercholesterinämie) führen ebenfalls häufig zu Potenzstörungen. Rauchern droht eine erektile Dysfunktion durch die periphere arterielle Verschlusskrankheit und selbstverständlich ist die Gefahr für übergewichtige Männer immer präsent. Die Folge ist entweder eine nicht ausreichende Blutmenge, die in den Penis gelangt oder das Blut fließt zu schnell wieder heraus. Beides bedeutet, dass die Schwellkörper nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden und eine Erektion kaum noch zustande kommt bzw. aufrechterhalten werden kann. Ablagerungen in den Blutgefäßen reduzieren also die Potenzfähigkeit eines Mannes. Dies gilt besonders für Diabetiker, bei denen sich die Zuckermoleküle an die Arterien heften. Tatsächlich ist es so, dass Potenzstörungen bei männlichen Zuckerkranken als häufigste Folgeerscheinung gelten. Auch Hormone können eine Rolle spielen. Wenn zu wenig Testosteron produziert bzw. in den Organismus geführt wird, kann die Erektionsfähigkeit nachlassen.
Neurologische Erkrankungen, wie Multiple Sklerose, Parkinson, Tumore oder ein Schlaganfall sind insofern potenzstörend, als dass sie die Übermittlung von Nervensignalen vom Gehirn an den Penis stören können. Zu den physischen Ursachen zählen weiterhin die Schädigung des Rückenmarks, also zum Beispiel bei einer Querschnittslähmung, aber auch der Bandscheibenvorfall. Hier sind die für die Erektion verantwortlichen Reflexe betroffen. Direkt auf die Leistungsfähigkeit der männlichen Potenz wirkt sich eine Alkoholsucht oder ein exzessivem Alkoholkonsum aus. Die daraus unwiderlegbaren Folgen, nämlich die Schädigung von Nerven im Gehirn und Rückenmark (Polyneuropathie), führen recht bald zu einer starken erektilen Dysfunktion.
Von psychisch bedingten Potenzstörungen sind in erster Linie jüngere Männer betroffen. Depressionen, Stress und Leistungsdruck, Partnerschafts- oder Persönlichkeitskonflikte sowie mangelnde Selbstsicherheit, Hemmungen und Ängste zählen zu den häufigsten Ursachen. Ebenso wie bei den physischen Auslösern, ist ärztliche Hilfe dringend angeraten.
In jedem Fall ist es nicht sinnvoll, in die Arzneimittelkiste zu greifen und eine Selbsttherapie zu starten. Insbesondere erektionsfördernden Medikamente sollten von einem Arzt verschrieben werden. Tatsächlich ist es in Deutschland so, dass man alle Potenzmittel rezeptfrei nicht bestellen kann. Das gilt sowohl für Original Rezepturen, wie Viagra® (Sildenafil), Cialis® (Tadalafil) oder Levitra® (Vardenafil), als auch für Generika, die in Deutschland zugelassen sind. Bei Generika handelt es sich um kostengünstigere Nachahmerprodukte, die gemäß Verordnung, die gleichen positiven Wirkstoffe beinhalten müssen, wie das Original.
Abschließend sei ein Mann noch versichert, dass die meisten Ursachen für eine erektile Dysfunktion behandelbar sind. Trauen Sie sich, seien Sie „Manns’ genug“ und gehen Sie zum Arzt.
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